Germania 94 Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1935/36

0:5 (0:2)

Termin: 28.08.1935
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Schweickert
Tore: 0:1 Karl Ehmer (10.), 0:2 August Möbs (15., Elfmeter), 0:3 August Möbs (50.), 0:4 Karl Monz, 0:5 Wilhelm Tiefel

 

>> Spielbericht <<

Germania 94 Frankfurt Eintracht Frankfurt

  • Ehrlich
  • Meyer
  • Köhler
  • Wohnaut
  • Keudt
  • Kirchner

 


 

Trainer
Trainer

 

 

Mittwochsfußball auf dem Mainwasen

Eintracht Frankfurt - VfL. Germania 94 5:0 (2:0)

Die Zeiten der Verbandsbegegnungen zwischen den beiden Vereinen sind längst vorbei, sie haften nur noch den alten Fußballfreunden im Gedächtnis. Das gestrige Spiel, das als Jubiläumsspiel etwas verspätet zum 40jährigen Bestehen der Germania 94 angesetzt war, konnte leider nicht an die alte Tradition anknüpfen. Die Germanen zehren über ein Jahrzehnt von ihrer Tradition. Spielerisch kam der VfL. auch gestern nicht über Mittelmäßigkeit seiner Klasse hinaus. Aber auch die Eintracht konnte in dieser Beziehung trotz des glatten Sieges nicht sonderlich überzeugen. Zwar war der Regen Spiel und Besuch - es mögen zirka 600 Zuschauer dagewesen sein - abträgig, aber auch das rein spielerische Können stand auf keiner großen Stufe.

Die Triebfeder im Angriff der Eintracht war diesmal Möbs. Weigand beschäftigte man auf Linksaußen zu wenig, Monz und Trumpler waren ebenso wie Ehmer bei der Sache. In der Läuferreihe bestach das überlegene Können Mantels, während Leis im Zerstören, Zipp im Aufbau wertvoller waren. In der Verteidigung spielte Tiefel zurückhaltend, Kron mäßig, Winkler im Tor hielt ganz ausgezeichnet.

Der Gastgeber spielte ohne jegliches System mit großem Kräfteverbrauch. In dem Germanensturm fehlt der geistige Dirigent, dem Ganzen aber mehr Verständnis für den Spielaufbau. Kichner, der von den Sportfreunden herübergewechselt ist, war auf Linksaußen sehr schwach. Am besten gefielen Wohnaut und Keudt. Die Läuferreihe, in der Ehrlich und Meyer aufopfernd spielten, konnte wenigstens eine höhere Niederlage im Verein mit der aufmerksamen Deckung verhindern, während dem Angriff wenigstens zwei Tore gelingen mussten.

Schiedsrichter Schweickert vom Post SV. pfiff aufmerksam das anständige Spiel.

In der ersten halben Stunde war Eintracht feldbeherrschend. Köhler schied verletzt vorübergehend aus. In der 10. Minute prallte ein Schuß Ehmers von eines Verteidigers Fuß aus der Richtung ins Netz der Germanen. Bei einem Vorstoß der linken Seite wurde Weigand gehakt, den Elfmeter verwandelte Möbs in der 15. Minute sicher zum zweiten Eintrachttor. Dabei sollte es bis zum Wechsel bleiben. Die Germanen kamen mitunter recht schön auf, ihr Spiel gewann auch zusehends. Aus sicherster Stellung wurde aber das Leder über die Latte geschickt. Besonders Kirchner verdarb sichere Sachen. Nach Wechsel fiel durch Möbs, der eine Vorlage von Trumpler unter die Latte setzte, in der 50. Minute das dritte Tor. Nach einem vierten Tor für die Eintracht, das Monz auf eine Steilvorlage einschoß, kam die Germania wieder mehr auf. Es gelang das Eckenergebnis auf 3:3 auszugleichen, aber das Ende gehörte in der zunehmenden Dunkelheit doch dem Sieger, der im Anschluß an seine vierte Ecke durch Tiefel zum letzten Treffer kam.      or. (aus dem 'Frankfurter Volksblatt' vom 29.08.1935)

 

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