FK Pirmasens - Eintracht Frankfurt

Gauliga Südwest 1934/35 - 14. Spiel

2:0 (2:0)

Termin: 20.01.1935
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Brill I (12.), 2:0 Lutz (36.)

 

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FK Pirmasens Eintracht Frankfurt

  • Germann
  • Johannessen
  • Hergert
  • Kolb
  • Weilhammer
  • Wagner
  • Lutz
  • Brill II
  • Brill I
  •  

 


 

Trainer
Trainer

 

Verdienter Pirmasenser Sieg

FK. Pirmasens — Eintracht Frankfurt 2:0 (2:0).

Immer noch hat Pirmasens Meisterschaftsaussichten, die aber nun nach dem neuerlichen Siege der Phönix in Worms stark vermindert wurden. Da man aber vor dem Spiele vom Phönixerfolge noch nichts wußte und eine Niederlage in die optimistischen Kalkulationen einbezog, kamen etwa 3500 Zuschauer zum Klubplatze, die endlich wieder einmal eine komplette Klubmannschaft sehen und einen verdienten Platzsieg erleben sollten. Ganz sicher war man sich seiner Sache jedoch nicht, denn die Eintracht erschien mit einer Bombenverteidigung und einer noch viel höher eingeschätzten Läuferreihe, während man selbst doch nicht so ganz sicher war, ob der so lange vermißte Germann gleich beim ersten Spiele wieder einschlagen würde. Nun, Germann fand sich überraschend schnell mit dem tückischen Spielgrunde ab, wurde auch während des Spieles immer sicherer und man weiß wirklich nicht, soll man nun die Eintrachtverteidigung mit Stubb und Zipp, oder aber die Pirmasenser mit Jahannessen und Germann als die bessere Tordeckung bezeichnen. Denn Johannessen spielte ganz groß, besser noch als Stubb und begeisterte vor allem mit den immer wieder gelungenen Täuschungsmanövern. Die Eintrachtläuferreihe mit Mantel, Gramlich und Pettinger war gewiß sehr gut, vor allen Dingen auch sehr schnell und umsichtig, aber Hergert war so fleißig und so mit seiner Aufgabe verwachsen, daß er Gramlich in manchen Stücken übertraf. Vielleicht spielte der Frankfurter eleganter, schöner fürs Auge, aber Hergert spielte mit der ihm eigenen Kraft und Härte, war dabei immer hinter seinem Angriff her, so daß er heute endlich wieder das Mittelläuferspiel hinlegte, wie es in seiner Vereinsmannschaft verlangt wird. Kolb war etwas schwächer als Weilhammer, aber im gesamten stand die Klubläuferreihe der Frankfurts nicht nach. Die Eintracht hatte Tiefel als Sturmführer aufgestellt und wird auch mit diesem Versuch nicht weiter kommen. In Pirmasens konnte Tiefel auf jeden Fall nicht überzeugen, und es frägt sich, ob mit einem andern Sturmführer nicht die beiden Verbinder Möbs und Leis erfolgreicher gewesen wären. Lindner und Monz vervollständigten den Eintrachtsturm, der leer ausging, trotzdem es manchmal sehr ordentlich lief and trotzdem es auch einige klare Torgelegenheiten gab. Mehr im Angriff aber war die Pirmasenser Stürmerreihe, in der Brill II als Sturmführer wohl etwas zu langsam war, aber sehr gescheite Vorlagen gab, wodurch auch die beiden Halbstürmer Brill I und Lutz wiederholt gut zum Schusse kamen. Wagner aber, den man nun wieder auf Rechtsaußen verwendete, übertraf die übrigen Stürmer, wurde immer gut bedient und wußte mit guten Läufen und schönen Flanken das vorher gegen ihn eingenommene Publikum umzustimmen und einzunehmen.      A.K. (aus dem 'Kicker' vom 22.01.1935)

 

 

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