Eintracht Frankfurt - Germania Bieber

Bezirksliga Main-Hessen, Gruppe Main 1932/33 - 14. Spiel

1:0 (1:0)

Termin: 06.11.1932
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Glöckner
Tore: 1:0 August Möbs (24.)

 

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Eintracht Frankfurt Germania Bieber

 


  • Winter
  • Keck
  • Korf (Platzverweis)
  • Kircher
  • Schnall

 

Trainer Trainer

 

Eintracht Frankfurt — Germania Bieber 1:0 (1:0).

Ein dürftiger Sieg des Süddeutschen Meisters, dieses knappe 1:0 gegen Germania Bieber, die vor der Pause durch berechtigten Platzverweis ihres roh spielenden Flügelläufers Korf auf zehn, später, durch das Ausscheiden der verletzten Stürmer Kircher und Schnall, auf nur acht Mann zusammengeschrumpft war. Mannschaften mit weniger als elf Mann pflegen defensiv zu spielen. Das tat auch Bieber, tat es mit einem solchen Geschick, daß die Frankfurter froh sein mußten, daß ihr linker Innenstürmer Möbs durch eine überaus kluge Spielweise wenigstens einmal zu einem mageren Führungstor gekommen war. 1:0 ist wirklich mehr als bescheiden, dabei war es gegen Spielende zeitweilig noch sehr fraglich, ob Eintracht nicht auch diesmal wieder einen Punkt werde abgeben müssen.

Tiefel als neuer Mitteltäufer war keine Offenbarung. Seine Ausdauer war ja von je mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Auch diesmal fiel durch seine Schuld die Elf auseinander, die er als Mittelläufer hätte zusammenhalten müssen. Da nutzte die, großartige Form von Möbs und Mantel sehr wenig. Uebrigens war auch Berger, wenn er auch in der zweiten Halbzeit nur noch weniger zur Geltung kam, ein vollwertiger Linksaußen. Gramlich und Schmitt waren ebenfalls recht gut in Fahrt, alle übrigen taten sich weniger hervor. Ehmer ist immer noch nicht auf dem Linksinnenposten gelandet, wo er m. E. einzig und allein hingehört.

Germania wird des an sich sehr schmeichelhaften Resultates nicht recht froh werden. Korf wurde durch Machtspruch des Schiedsrichters ausgeschaltet, zwei weitere Spieler gelangten in die Hände der Sanitäter. Sehr durch eigene Schuld. Die daraus zu folgernden Schlüsse liegen auf der Hand. Im übrigen zeigt die Strafstoß-Statistik, daß Bieber zu hart spielte. Rein spielerisch ist das Schlußtrio eine ausgezeichnete Waffe, Winter nach wie vor reif und geeignet für repräsentative Verwendung, die beiden Verteidiger standen fast unüberwindlich. Die Läuferreihe hatte mit dem schnell kombinierenden Eintrachtsturm größte Last, und der Sturm konnte sich nur gelegentlich entwickeln. Später, mit nur drei bzw. zwei Mann fiel er ganz aus.

Schiedsrichter Glöckner amtierte nicht schlecht, wenn auch nicht ganz fehlerfrei. Vor allem amtierte er gerecht, daran ändert sich auch nichts durch den Umstand, daß seine beiden erheblichsten Irrtümer zu Gunsten der Eintracht ausfielen.     Ludwig Isenburger. (aus dem 'Kicker' vom 08.11.1932)

 

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