Union Niederrad - Eintracht Frankfurt

Bezirksliga Main-Hessen, Gruppe Main 1932/33 - 13. Spiel

1:1 (1:1)

Termin: 30.10.1932
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Selzam (Heidelberg)
Tore: 0:1 August Möbs, 1:1 Gebhard

 

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Union Niederrad Eintracht Frankfurt

  • Wellinger
  • Winterstein
  • Leichter
  • Allermann
  • Gebhard
  • Kohontek
  • Rosenberger
  • Abler

 


 

Trainer
Trainer

 

Union Niederrad — Eintracht Frankfurt 1:1 (1:1)

Der Wink der hohen Chef-Redaktion mit dem Zaunpfahl war deutlich. Also werde ich mich für diesmal kurz fassen, trotzdem ich erfreulicherweise diesmal wieder in „Schlachtberichten" mache.

Wenn Eintracht nach Niederrad fährt, sind allen Ueberraschungen Tür und Tor (letzteres im wahrsten Sinne des Wortes) geöffnet. Die Niederräder wissen der Kombinationskunst der Eintrachtler sehr wirkungsvolle Abwehrmittel entgegenzusetzen und haben außerdem die Eigenheiten ihres nicht gerade vorbildlichen Platzes zur Verfügung. Wenn diese Bodenschwierigkeiten für die Gastmannschaft noch durch überreichliche Nässe in Form großer Wasserlachen erhöht wird, dann hat eine auf Flachpaß eingestellte Elf, wie Eintracht sie darstellt, allergrößte Mühe. Man darf sich nicht wundern, wenn ein oder manchmal auch zwei Punkte verloren gehen. Diesmal endete das sehr harte und von vielen Strafstößen durchsetzte Treffen 1:1.

Ein unglücklicher und doch nicht ganz unverdienter Punktverlust des Süddeutschen Meisters, der ihn vielleicht den seitherigen Anschluß an die Tabellenspitze kosten wird. Beide Mannschaften, etwas geschwächt durch Aenderung in der Aufstellung, bestätigten erneut die in diesem Jahre sehr veränderliche Form. Eintracht besonders konnte an den guten Eindruck des Vorsonntags nicht anknüpfen. Die neuen Leute, so gut sie auf dem Plangelände des Riederwaldes gefallen hatten, ließen auf dem ungewohnt schwierigen Boden in Niederrad mangelnde Praxis erkennen.

Darüber hinaus fand man wieder einmal bestätigt, daß Eintracht ohne Flachpaß fast ungefährlich ist. Union hat es in ihren Zcrstörungsmethoden gegen Eintracht zu fabelhafter Fertigkeit gebracht. Dazu kam natürlich noch der riesige Eifer und die Ausdauer der Platzmannschaft, die übrigens bei ihren eigenen Sturmunternehmungen auch unter den Tücken des Bodens litt. So entsprach schließlich das unentschiedene Ergebnis, bei dem jede Partei innerhalb der ersten Viertelstunde des Spiels durch Möbs beziehungsweise durch Gebhard zu einem Erfolg gekommen war, dem Gesamteindruck.

Bei Niederrad sah man Allermann in recht guter Form. Auch Winterstein, Leichter und Rosenberger fielen angenehm auf. Wellinger verriet wiederum große Unsicherheit im Fangen der Bälle. Auch Eintracht hatte in dem Mittelläufer Gramlich ihren besten Mann, der von Mantel fast ebenbürtig erreicht wurde. Dietrich dagegen war im Zuspiel schwach. Sonst zeichneten sich nur noch Möbs und (vor der Pause) der junge Monz aus.

Schiedsrichter Selzam war nicht zu beneiden. Er mußte höllisch aufpassen. Im Uebereifer vergaß er dann, an die Vorteilsregel zu denken.      Ludwig Isenburger. (aus dem 'Kicker' vom 01.11.1932)

 

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