Eintracht Frankfurt - FSV Frankfurt

Süddeutsche Meisterschaft, Gruppe Nord-West 1931/32 - 7. Spiel

1:0 (1:0)

Termin: 21.02.1932 im Stadion
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Sackenreuther (Nürnberg)
Tore: 1:0 Karl Ehmer (29.)

 

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Eintracht Frankfurt FSV Frankfurt

 


  • Wolff
  • Grief
  • Nadler
  • Knöpfle
  • Wühler
  • Trepte
  • Armbruster
  • Euler
  • Schweinhardt
  • Heldmann
  • Hensel

 

Trainer Trainer
  • Heinlein/Böer

 

Eintracht — FSpV. Frankfurt 1:0 (1:0).

Den sogenannten „Rahmenbericht" wird man mit Verlaub des Lesers diesmal weglassen dürfen. Man kennt doch zur Genüge das immer gleiche Drum und Dran des Aufmarsches von Fußball-Frankfurt, wenn einer der beiden Spitzenvereine, Eintracht oder Fußballsportverein, zur Neuauflage einer beiderseitigen Kraftprobe ins Stadion eingeladen haben. Der Massenandrang ist der gleiche, die Aufregung in der Vorwoche, während des Spieles und auf dem Heimmarsch unveränderlich dieselbe, und wenn man über dieses Thema die ältesten „Kicker"-Jahrgänge durchliest, so findet man, daß dies genau so gut neu geschrieben sein könnte.

Nur eine von den vielen Begleiterscheinungen des Frankfurter Großkampftages möge hervorgehoben werden. Die leidige Angelegenheit "Zwangsweise Benutzung des Stadions" auch für kleine und mittlere Spiele ist gerade in letzter Zeit mehrfach erneut erörtert worden. Die Leser wissen, daß meine oft aufgestellte Behauptung lautet: „Die Mehrzahl der hiesigen Fußballinteressenten kann sich heutzutage die teure Straßenbahnfahrt nach dem entfernt gelegenen Stadion nicht mehr leisten. Weniger bedeutende Spiele verleiten kaum zu dem weiten Marsch zu Fuße. Man bleibt zu Hause, die Vereine sind die „Leidtragenden". Heute wurde diese Behauptung unerschütterlich bewiesen. Eintracht gegen Sportverein will und muß man natürlich gesehen haben. 20000 Zuschauer hatten sich eingefunden, und annähernd die Hälfte davon mag zu Fuß marschiert sein. Man brauchte nur vor zwölf Uhr die Hauptstraßen aus dem Bornheimer, dem nördlichen, nordöstlichen und östlichen Stadtbezirk, in denen beide Vereine die Mehrzahl ihrer Anhänger wohnen haben und die ihren eigenen Sportplätzen dicht benachbart sind, in Augenschein genommen zu haben, um sofort wahrzunehmen, daß alle diese Tausende ein gemeinsames Ziel hatten: das Stadion. Das waren aber auch gleichzeitig dieselben Anhänger, die bei weniger wichtigen Spielen den weiten Weg scheuen und sich ein Spiel nur ansehen, wenn am Riederwald oder am Bornheimer Hang gespielt wird. Das war es, was ich beweisen wollte.

*

Das große Spiel war diesmal eine glatte Enttäuschung. Sämtliche Interessenten werden sich vor Spielbeginn gewiß mehr versprochen haben. Wenn es überhaupt Zufriedene unter den Zuschauern gab, dann höchstens die wenigen Kleinmütigen aus dem Bornheimer Lager, die vielleicht froh waren, daß sie diesmal wieder mit einem ganz knappen Resultat davongekommen sind.

Es lag nicht daran, daß Eintracht nicht in der gewohnten Aufstellung antreten konnte, während Fußballsportverein seine stärkste Streitmacht zur Verfügung hatte. Man kennt doch den Spielerreichtum der Meistermannschaft, man weiß, daß Schaller, Stubb, Gramlich jederzeit ersetzt werden können. Nur in Bezug auf Pfister, der für Schmidt im Tore stand, wußte man nicht genau, ob und inwieweit man sich auf ihn würde verlassen können. Nun, jetzt, nach Spielende, kann man ihm sagen, daß er sich mit Ausnahme von zwei Fehlern, von denen allerdings der erste vor dem Torschuß Ehmers sich ereignete und sehr leicht die Bornheimer hätte in Führung kommen lassen können, sehr gut geschlagen hat. Wichtiger ist natürlich, daß nach einer leichten Verletzung Mantels ganz zu Anfang des Spiels dieser anscheinend empfindliche Spieler unter der erwarteten Form blieb, aber noch mehr fällt ins Gewicht, daß Pfeiffer kurz vor der Pause ebenfalls verletzt wurde und kaum noch in Anspruch genommen werden durfte. Aber trotz allem, muß man sich sagen, daß eine Meistermannschaft, auch wenn nicht alle elf Leute intakt bleiben, noch lange nicht in dem Maße auseinanderfallen darf, wie es diesmal bei Eintracht der Fall war. Bis zur Pause spielte sie recht anerkennenswert, zeitweilig sogar vorzüglich und war bis zum Seitenwechsel ihrem Gegner fast durchweg klar überlegen. Aber nach der Pause war es mit der ganzen Herrlichkeit aus, und auch die Bornheimer, die in den ersten fünfundvierzig Minuten zwar nicht gleichwertig, aber trotzdem auch ganz gut gespielt hatten, vermochten die Ereignisse nicht in dem Maße zu beeinflussen, daß sie vollwertigen. Ersatz von sich aus bieten konnten für das, was die Riederwälder nach Halbzeit so gründlich schuldig blieben.

Wesentlich dabei war; daß wieder einmal viel zu hart gespielt wurde. Vor der Pause weniger, als später. Aber schon in der ersten Halbzeit gab es Strafstöße genug, die meisten davon für Eintracht. Später gab es zeitweilig einen Strafstoßregen. Diesmal waren die Sünder meistens auf Riederwälder Seite zu suchen, beziehungsweise brauchte man sie dort nicht zu suchen, denn Sackenreuther hatte sie bereits dort ermittelt: Man könnte sagen, der Nürnberger sei kleinlich gewesen. War er auch wiederholt! Aber wohin wäre es vielleicht gekommen, wenn er Großzügigkeit angewendet hätte. Er mußte m. E. wohl oder übel scharf zugreifen, und es ist klar, daß die Eintrachtler. als die körperlich schwerere Mannschaft bei den Pfiffen Sackenreuthers häufig zu kurz kam. Das wird bei ganz genauen Beachtungen der Regeln öfters der Fall sein.

Man kann nicht sagen, daß das ganze Spiel unfair war, aber einige krasse Derbheiten kamen unstreitig vor. Dabei will ich einem der Spieler, ohne seinen Namen zu nennen, sagen, daß man einem anstürmenden Gegner auf keinen Fall die Schuhsohle unter gleichzeitigem Ausstrecken des Beines entgegenhalten darf. Das gibt fast immer mit die übelsten Verletzungen, die auf Fußballplätzen bis jetzt zu beobachten waren. Also, es war kein ausgesprochen rohes, aber ein mehr als ausreichend hartes Spiel, nach der Pause war es zeitweilig weiter nichts als eine Bolzerei, namentlich seitens der sonst so kultiviert spielenden Eintracht, die mit aller Gewalt ihren knappen Torvorsprung halten wollte. Das sah nicht nach Meisterleistung aus. Ueberhaupt bekam man nur vor der Pause ein wirkliches Spiel zu sehen. Später machte, je schwächer Eintracht wurde, die Gegenseite zwar krampfhatfe Anstrengungen, ihrerseits zu zeigen, daß auch in Bornheimer Gefilden Spielkultur zu Hause ist, aber so ganz gelang das nie. Dafür hatte der Fußballsportverein doch noch zu viel Leute in seiner Elf, die bis jetzt zu wenig Spiele in dieser Umgebung mitgemacht hatten und sich deshalb noch nicht ausreichend zu einer Einheit zusammenfinden konnten.

Will man eine Generalwertung bringen, so kann man sagen, daß der Halbzeitsand von 1:0 für Eintracht (ein Torschuß Ehmers in der 29. Minute) zu knapp war. Nach Ablauf der neunzig Minuten blieb, rein spielerisch betrachtet, der Punktgewinn des Meisters immer noch berechtigt, aber mehr als ein ganz kleines Törchen hätte es bestimmt nicht mehr sein dürfen.

Im einzelnen lag es viel am Schießen der Stürmer. Bei Möbs und Ehmer, mit ihren zwei Lattenschüssen und einem Ball an den Pfosten, sprach zwar Pech mit, aber im allgemeinen wurde auffallend schlecht geschossen. Das waren keine „Stürme der Leidenschaft", das waren „Leiden der Stürmerschaft". Man dachte an die Neckarauer Kommentare zu dem 0:2 am Vorsonntag zurück.

Beide Hintermannschaften ähnelten sich in vielem. Wo Unterschiede hervortraten, gab es Kompensationsmöglichkeiten, wenn es auch nicht immer haarscharf zum buchmäßigen Ausgleich der beiderseitigen Konten ausreichte. Torwächter Wolff, der vielbeschäftigte, war ruhiger und sicherer als Pfister, aber auch dieser machte keine schlechte Figur. Schütz bildete mit Pfeiffer eine durchschnittsmäßige Verteidigung, mit Dietrich, der sich als hervorragender Partner für Schütz entpuppte, war der Mangel plötzlich behoben, daß Pfeiffer für den schnellen Armbruster viel zu langsam war. In der Läuf'erreihe glichen sich Knöpfle und Leis, Wühler und Sobanski, Trepte und Mantel einigermaßen aus. Kellerhoff zeigte viel Selbstvertrauen, war aber zu wenig beschäftigt, die drei Innenstürmer zeitweilig recht gut, dann aber immer wieder ohne den zeitlichen Instinkt für die Abgabe des Schusses.

Bei Sportverein ist nach wie vor Armbruster der gefährlichste Stürmer, schon weil er sehr schnell ist und den Ball gut am Fuße führt Auch seine Wendigkeit und sein Täuschungsvermögen kommt ihm sehr zustatten. Sieht man von Hensels mißlungenen Strafstößen ab, dann muß er unbedingt sofort nach dem rechten Flügelmann genannt werden.

Der Innensturm erkannte nicht, daß er mit seinem engen Kombinieren Schütz und Dietrich nicht beikommen konnte. Würden Euler, Schweinhardt und Heldmann sich mehr auf Steilvorlagen einstellen, dann würden sie durch die rush-artige Verfolgung des Balles sozusagen automatisch weit mehr Wucht und Durchschlagskraft bekommen. Wo Wucht vielleicht zum nahen Ziele geführt hätte, sah man diesmal meistens weiter nichts als Eifer und Hingabe. Das genügt nicht für Groß-Aufgaben.       Ludwig Isenburger (aus dem 'Kicker' vom 23.02.1932)

 


 

Zum dritten Male: Das große Derby!

Eintracht — Fuflballsportverein 1:0 (1:0).

Eintracht — Fußballsportverein 1:1
(Vorspiel Mainmeisterschaft),
Eintracht — Fußballsportverein 0:0
(Rückspiel Mainmeisterschaft),
Eintracht — Fußballsportverein 1:0
(Vorspiel Südd. Meisterschaft).

Das vierte Spiel steht uns in dieser Saigon noch bevor. Die Frage nach dem Besseren stand schon vor dem ersten Zusammentreffen einwandfrei zugunsten Eintrachts fest. Trotzdem in jedem Spiele über 20000 Zuschauer. Kein anderes Spiel besitzt derartige Zugkraft. Lokalderby!

Die Bornheimer nähren immer noch die Hoffnung, daß der seit Robert Paches Fortgang unerfüllte Wunsch, die Eintracht zu besiegen, endlich in Erfüllung geht. Diesmal wurde die beste Gelegenheit verpaßt. Die in Neckarau geschlagene, überspielte Eintracht mußte ihren Torwart Schmidt und den Rechtsaußen Schaller, die verletzt sind, ersetzen. Ferner wurden noch Stubb und Gramlich für Budapest abgestellt. Dazu spielte Pfeiffer mit einer alten Verletzung, so daß er bald nach Spielbeginn zum Statisten wurde. Schließlich stand Schütz nach seiner Verletzung wieder erstmalig in der Mannschaft, ebenso hat Mantel die lange Pause noch nicht überwunden. Das sprach alles gegen die Eintracht, und doch hat sie gewonnen! Zugegeben, der Fußballsportverein hat eine fast ebenbürtige Partie, wenigstens dem Spielverlauf nach, geliefert; er hätte auch einen Punkt retten können. Aber Fußballsportverein stand in neuer, stärkster Aufstellung und hat derzeit seine gute Form erreicht, wie aus den letzten Spielen hervorgeht. In Wirklichkeit besteht also der erhebliche Abstand zwischen den beiden Mannschaften immer noch. Das knappe Resultat ändert daran nichts.

Man sieht den Reichtum der Eintracht an vollwertigen Ersatzleuten. Im Felde kein Spieler, den man ernstlich als „zweiter Ordnung" bezeichnen könnte. Der vielseitige Dietrich wieder einmal im Sturm, später für Pfeiffer als Verteidiger. Nur der Torwart Pfister, nur einmal vor eine schwere Aufgabe gestellt, machte keinen genügend sicheren Eindruck, um einen Vergleich mit Schmidt auszuhärten.

Beim Sportverein hat sich auch manches geändert. Der rauhe Herrmann ist aus der Verteidigung verschwunden, Knöpfle hat seinen alten Posten als rechter Läufer bezogen, im Sturm Schweinhardt und Euler für Gölz und Bretteville (bzw. Mihm). Eine Verbesserung sah man nicht. Knöpfle, der in den Berliner Kursen abmagert, verzeichnet einen Formrückgang, der es kaum noch lohnend erscheinen läßt, ihn besonders jeweils von Berlin herkommen zu lassen. Seine Abwehr ist gegen wirkliche Technik (Kellerhoff) zu schwach, sein Zuspiel mangelhaft, Flügelbedienung fehlt! Im Sturm der neue Mann Schweinhardt — wieder ein Arbeitersportler — wirkungslos, sowohl im Feldspiel wie vor dem Tore. Euler, wuchtig aber zu langsam und unentschlossen.

Gute Leistungen zeigten bei den Bornheimern Wolf, Grief, der zu wenig beschäftigte Armbrüster, die technisch feinen Stürmer Hensel und Heldmann. Sonst war alles mehr oder weniger Durchschnitt. Allgemein gut nur die Kondition (Trainer Böer), dagegen sind in Bezug auf Technik und Taktik (Trainer Heinlein) keinerlei Fortschritte zu verzeichnen.

Bei der siegreichen Eintracht klappte auch nicht alles. Die Elf kam nur zeitweise ins Spiel. Bei diesem zerrissenen Kampf zeichnete sich der akrobatische Leis aus. Seine Aufgabe, als Mittelläufer Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen, erfüllte er jedoch nicht. Den besten Eindruck machte auf alle Fälle von Anfang bis Schluß der Mittelstürmer Ehmer und nach ihm Möbs. Trumpler gefiel als Außenstürmer, auch Kellerhoff war gut. Manchmal wurde dieser Sturm von reichlichem Pech verfolgt, besonders die Schüsse Ehmers. Zwei Bomben von Möbs und Ehmer gingen an Latte und Pfosten, ohne daß sich Bornheims Torwart rührte... Zu ganz großer Form lief mit der Zeit Schütz auf. Ebenso war Dietrich als Verteidiger ausgezeichnet. Das war auch wichtig, denn das Spiel des Ersatztorwarts war nicht immer beruhigend. Gelegentliche Schwächen offenbarten die Außenläufer Mantel und Sobanski sowie der verletzte Pfeiffer.

Man hätte dem Spiel, das durch seinen knappen Ausgang spannend blieb, mehr Geschmack abgewinnen können, wenn es fair geblieben wäre. So aber sah man allerhand derbes Spiel und zahlreiche Strafstöße, mit denen Schiedsrichter Sackenreuther, Nürnberg, nicht sparte. Das harte Spiel des verletzten Pfeiffer ging offensichtlich darauf hinaus, den Gegner zu „schwächen". Auf der anderen Seite erlaubte sich Trepte einige so offene Tätlichkeiten, daß sein Platzverweis unter allen Umständen gerechtfertigt gewesen wäre. Die beiden Mittelläufer sparten auch nicht mit „Energie", so daß durch etwa vier Spieler, man kann allerdings auch Knöpfle hinzurechnen, der sonst anständige Charakter des Spiels gestört wurde.

Die Zuschauer protestierten natürlich. Aber gerade unter ihnen gab es Leute, die sich am ekelhaftesten daneben benahmen. Als nämlich zu Ehren der Gefallenen des Weltkrieges eine Minute des stillen Gedenkens eingeschaltet wurde, da hörte man störende Zwischenrufe und gemeines Lachen. Es treibt sich doch zuweilen ein furchtbares Pack auf den Sportplätzen herum! Diese Leute lieben es, wenn Roheiten im Spiel vorkommen. Um so mehr Spannung gibt es beim Rückspiel... Als in Frankfurt vor einigen Jahren letztmalig die Berufsringkämpfer im Schumanntheater auftraten, da gab es einen „wilden Mann", den Tschechen Mrna. Wenn er auftrat, dann flogen faule Eier auf die Bühne, Aschenbecher, Tomaten, die Leute schrien und pfiffen. Trat er aber nicht auf, dann ging der Skandal erst recht los. Die Leute interessierten sich ja viel mehr für ihn als für alle fairen Ringer... Im Fußball ist es auch so. Wenn es hin und wieder einmal einen guten Skandal setzt, dann ist die Sensationslust der Menge befriedigt, dann kommen die Zuschauer in Massen. Und solange dieser Geist herrscht und die Vereinsleitungen gar nicht daran denken, ihre Spieler und Anhänger zu erziehen, wird es immer wieder rohe Spiele geben!

Das Spiel selbst begann mit leichter Überlegenheit der Eintracht. Schon bald nach Beginn wird Mantel verletzt, verkneift jedoch den Schmerz. Sportverein hat die erste außergewöhnliche Chance, doch Schweinhardt setzt aus nächster Nähe den Ball übers Netz. Bei ruhigem, überlegten Handeln hätte es sicher ein Tor gegeben... Auf beiden Seiten werden Eckbälle schlecht getreten. Ein Durchbruch von Möbs schließt mit einem Bombenlattenschuß ab. Eintracht verpaßt eine weitere große Gelegenheit, als Wolf den Ball verliert.

In der 28. Minute fällt das einzige Tor des Tages ziemlich überraschend. Kellerhoff nimmt eine Vorlage Dietrichs auf, kämpft sich durch und paßt kurz zu Ehmer, der sich blitzschnell herumdreht und einschießt. Allgemeine Überraschung, am meisten bei den Sportvereinsspielern selbst. Ehmer schießt bald darauf an den Pfosten. Die Eintracht ist klar überlegen. Da macht sich bei Pfeiffer eine alte Verletzung bemerkbar. Pfeiffer tauscht mit Dietrich den Platz. Von diesem Augenblick an ist der Sturm zerrissen, die Überlegenheit der Eintracht schwindet.

Nach Halbzeit spielt Pfeiffer als Rechtsaußen zunächst recht nützlich. Er flankt zu Ehmer, und nur knapp wird das Tor verfehlt. Dann stoppt Dietrich den durchgehenden Euler. Das Spiel gleicht sich langsam aus, wird allerdings auch zunehmend härter. Pfeiffer leistet sich ein grobes Foul gegen Wühler. Von da aber häufen sich die Ausartungen. Angefeuert durch die Zuschauer, bei denen man jetzt erst „Derbystimmung" bemerkt, geht der Sportverein zum Angriff über. Die Eintracht verteidigt mit Geschick und spielt etwas auf Zeit. Sie hat immerhin die Ruhe weg, denn das ganze Spiel geht „unter Protest" vonstatten; ein Verlust wäre demnach kein Verlust gewesen.

Das herrliche Wetter wäre für Fußball ideal gewesen. Schade, daß die meisten Zuschauer unbefriedigt den Platz verlassen haben. Diesmal trug allerdings der Schiedsrichter nicht dazu bei, denn er war einwandfrei. (aus dem 'Fußball' vom 23.02.1932)

 

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