Kickers Oxxenbach - Eintracht Frankfurt

Bezirksliga Main-Hessen 1931/32 - 9. Spiel

2:5 (1:4)

Termin: 18.10.1931
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Dölker (Stuttgart)
Tore: 0:1 Karl Ehmer, 0:2 Karl Ehmer, 0:3 Karl Ehmer, 1:3 Stein (Elfmeter), 1:4 August Möbs, 1:5 Karl Ehmer, 2:5 Meid

 

>> Spielbericht <<

Kickers Oxxenbach Eintracht Frankfurt

 


 

Trainer
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Offenbach

Kickers Offenbach — Eintracht Frankfurt 2:5.

Selbstverständlich bildete das Antreten der Eintracht in Offenbach einen Anziehungspunkt ersten Ranges, 8000 Personen zeigten sich interessiert und stempelten das Spiel zu dem üblichen Großkampf. Sie alle kamen auf ihre Kosten in Anbetracht der glänzenden Leistung der Eintracht, sie alle verließen enttäuscht den Platz angesichts des unbrauchbaren Kickersspieles. Das Ergebnis lautet recht deutlich zu Gunsten der Adlerträger, der gesamte Spielverlauf bestätigt es. Nach den weniger glücklichen und guten Spielen der Vorwochen zeigte sich die Eintracht heute in einer so ausgezeichneten Form, daß es doch wirklich komisch zugehen müßte, hieße der neue Mainbezirks- bzw. Gruppenmeister nicht wieder Eintracht. Es ist sattsam bekannt, daß die Trauben — lies Punkte — auf dem Bieberer-Berg jeweils recht hoch hängen, daß außerdem Meisterschaft jedes Jahr über diesen Berg geht: nun, die Riederwäldler umschifften diese Klippe vielleicht sicherer, als sie selbst geglaubt haben. Zu allen Zeiten waren die Gäste in voller Fahrt, kombinierten, spielten frei und zu, zeigten sich schneller und technisch besser als die Offenbacher — und hatten einen Sturm aufzuweisen, der diesen Namen nicht umsonst trägt. Hier wiederum war Ehmer mit vier Toren der Held des Tages. Möbs erzielte durch einen seiner bekannten Strafstöße das übrige. Die Kickers traten der Eintracht mit dem den Offenbachern eigenen Ehrgeiz und bekannter Hingabe entgegen, sie hatten aber das Pech, heute auf eine Eintracht zu stoßen, die in dieser Verfassung auch manchen andern and stärkeren Gegner zur Strecke gebracht hätte. Das mag für die Kickers gewiß ein schwacher Trost sein, andererseits muß aber auf den tatsächlich bestehenden Unterschied in Mannschaftsleistung, Aufbau und wie die schönen Dinge noch heißen mögen, wiederholt hingewiesen werden.

Herr Dölker leitete einwandfrei; er hätte vielleicht noch strenger durchgreifen sollen, so daß dem Stuttgarter manche unschöne Szene, die auf schlechte Disziplin der betr. Spieler schließen läßt, erspart geblieben wäre. Uebrigens konnte man in seiner Elfmeterentscheidung für Offenbach doch einige Bedenken haben. Bereits nach 20 Minuten Spielzeit lagen die Gäste mit drei Toren Ehmers in Führung: Stein, der Kickersmittelläufer, verwandelte einen Elfmeter, Möbs einen Strafstoß zum Pausenstand von 4:1. Nachher spielt Eintracht 20 Minuten lang einfach bestechend, es hagelt Torschüsse, nur ein solcher von Ehmer findet seinen Weg ins Netz. Meid bucht das zweite Gegentor.      Christel. (aus dem 'Kicker' vom 20.10.1931)

 

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