Sparta Prag - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1930/31

3:2 (1:1)

 

Termin: 31.08.1930
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Kostalek (23.), 1:1 Karl Ehmer (33.), 1:2 August Möbs, 2:2 Braine (75.), 3:2 Silny (80.)

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Sparta Prag Eintracht Frankfurt

 


 

Trainer
Trainer

 

Der süddeutsche Meister in Prag.

Eintracht verliert gegen Sparta Prag knapp 2:3 (1:1).

Einen ganz ausgezeichneten Eindruck hinterließ am Sonntag der süddeutsche Fußballmeister Eintracht Frankfurt bei seinem Gastspiel in Prag gegen die bekannte Berufsspielermannschaft Sparta. 6000 Zuschauer waren vom guten Spiel der Frankfurter, die eine vollkommen unverdiente Niederlage erlitten, begeistert. Die Frankfurter erwiesen sich als ein vollkommen ebenbürtiger Gegner, sie spielten zeitweise sogar deutlich überlegen. Besondere Sympathien fand ihr Schlußtrio Schmidt-Schütz-Stubb. Die Tschechen übernahmen in der 23. Minute durch Kostalek die Führung, jedoch schon zehn Minuten später kamen die Süddeutschen durch ihren Mittelstürmer Ehmer zum Ausgleich. Kurz nach dem Wechsel konnten die Frankfurter durch einen Treffer von Möbs sogar in Führung gehen. Erst eine Viertelstunde vor Schluß holten sich die Tschechen durch den Belgier Braine den Ausgleich und fünf Minuten später fiel durch Silny der entscheidende Treffer. (Aus dem 'Kicker' vom 02.09.1930)

 

 


 

 

Prag

Sparta Prag — Eintracht Frankfurt 3:2.

Man hat in Prag die Frankfurter Eintracht als süddeutschen Fußballmeister mit höflicher Gastfreundschaft empfangen und sie mit echt empfundenem Respekt wieder nach Hause fahren lassen. Im allgemeinen ist man hierzulande etwas einseitig auf Nürnberg-Fürth eingestellt. Das kommt von gemeinsam verlebten ganz großen Zeiten, in denen die Namen Club, Sparta, Spielvereinigung und Slavia alles in Schatten stellten, was in Europa nach Fußballrufen hungrig war. Aber man wird gut tun, in Prag umzulernen. Die Eintracht hat uns sehr nachdrücklichst darauf hingewiesen, daß man da in Deutschland, wo man an anderen Flüssen als der Pegnitz lebt, einen Fußball spielt, der sich sehen lassen kann und genau so gut eine eigene Note trägt, wie der aus der fränkischen Doppelstadt. Imposant war die Abwehrarbeit der Frankfurter Schmidt, Schütz, Stubb. Besonders die geradezu unheimliche Schnelligkeit des sehnigen und kräftigen Stubb fand Bewunderung und Beifall. Von den Läufern kann sich Mantel wegen seiner souveränen Technik sehen lassen, kein Prager Spieler konnte ihm etwas vormachen. Goldammer spielt jenes intelligente Läuferspiel, dessen Meister Rade ist, zweckmäßig, eifrig, gekonnt, bei Vermeidung überflüssiger Knalleffekte. Der Sturm zeigte „Facon Dreboret" mit schnellen Flügeln.

Ein billiger Erfolg der Sparta durch Kostalek wurde von dem Frankfurter mit eisernem Kampfesmut vor der Pause ausgeglichen. Dann lag die Eintracht 2:1 vorne, konnte aber bei dem zähen Widerstand der Prager nicht zu den Erfolgen kommen, die verdient waren. In der letzten Viertelstunde zerbrach dann die Eintrachtkraft am mächtigen Entspurt der Sparta. Braun, der frühere belgische Internationale, sorgte für den Ausgleich und Silny schoß den Siegestreffer heraus.

Technik der beiden Teams gleichwertig, in der Taktik überragte Sparta, während die Eintracht den bei weitem gepflegteren Mannschaftsgedanken demonstrierte.      Pr. (Aus dem 'Fußball' vom 02.09.1930)

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