Eintracht Frankfurt - FC Germania Milwaukee
(German-American All-Stars)          

Freundschaftsspiel 1929/30

4:0 (0:0)

Termin: 21.06.1930 im Stadion
Zuschauer: 1.200
Schiedsrichter: Fink
Torschützen: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0 (Karl Ehmer (2), Joseph Kron, Walter Dietrich)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt FC Germania Milwaukee

 


 

Eingewechselt Wechsel
Trainer Trainer
  • Frank Taddock

 

Germania Milwaukee (German-American All-Stars) to Germany:

May 28, 1930 through June 28, 1930. Played 7, Won 4, Lost 3.

Roster: Richard Buschner (G.S.C. Milwaukee), Julius Essenwein (Grand Rapids, Michigan), Richard Falk (New York S.C.), Bernhard Gruenfeld (New York Giants F.C.), Joseph Halstenbach (New York S.C.), Willie Herkert (German-Hungarian F.C., Brooklyn), Henry Kaercher (Grand Rapids (Michigan), Woodie Koerner (New York S.C.), Frank Konzela (G.S.C. Milwaukee), Ruddy Kuntner (New York Vienna F.C.), George Mueller (G.F.C. Newark), Thomas Pfitzer (Chicago Vienna F.C.), Otto Schneider (Newark Americans F.C.), Teddy Steinbrenner (G.F.C. Newark), Willie Sumser (New York S.C.), Joseph Wegner (Chicago Maccabi F.C.). Trainer, Frank Taddock (Milwaukee), G.A.L. Representative, Reinhold Eberhardt.

5/28/30 Germania 1, H.S.V. Hamburg 2
6/1/30 Germania 2, H.S.V. Hanover 1
6/10/30 Germania 3, Minerva Berlin 1
6/15/30 Germania 3, V.f.L Halle 1
6/19/30 Germania 1, 1860 Munich 4
6/20/30 Germania 0, Eintract Frankfort 4
6/28/30 Germania 7, K.F.V. Karlsruhe 3

Goals For 17, Goals Against 16. Sailed on the S.S. St. Louis, May 14.

 



 

 

Frankfurter Echo

Deutsch-Amerikaner in Frankfurt

Eintracht Frankfurt - FC Germania Milwaukee 4:0 (0:0).

Die Vereine machen Haupt- und Nebenverdienst, dieweil das Thermometer auf mehr als 30 Grad im Schatten zeigt. Aber das Publikum will in diesen Hundstagen keinen Fußball sehen. Wenn die Vereinsleitungen kein Einsehen haben werden, so werden sie durch die deutliche Willenskundgebung der Ferngebliebenen wohl eines Besseren belehrt werden. Wenn die Mannschaften statt mit einem Fußball wenigstens mit einem wohlgefüllten Eisbeutel gekickt hätten! Allen Ernstes! Ich bin für eine absolute Fußballruhe während der ganzen heißen Jahreszeit. Ich weiß, die Herren Vereinsschatzmeister und -kassierer werden mich steinigen. Sie sollen ihren Vereinsaufwand einschränken und sich so bescheiden, daß sie mit den Platzeinnahmen aus 8 Monaten den Haushalt bestreiten und in der Zeit vom 1. Mai bis 1. September die Luft aus den Fußbällen herauslassen.

Etwa 1200 Zuschauer waren am Samstagabend ins Stadion gekommen. Ein Mehrfaches dieser Zahl war erwartet worden. Die Reineinnahmen sollten verabredungsgemäß hälftig geteilt werden, aber schließlich verzichtete die Eintracht mit einer "beau geste" auf ihren Gewinnanteil von einigen hundert Mark zugunsten ihrer sympathischen Gäste aus Milwaukee. Tatsächlich! Es waren nette und honette Leute, die deutschen Stammesbrüder aus dem Staate Wisconsin. Allein ihrer fabelhaften sportlichen Disziplin wegen hätte man ihrem Gastspiel einen Massenbesuch wünschen mögen. Uebrigens machten die Leute auch spielerisch einen günstigen Eindruck. Sie verkörpern keine Sonderklasse, aber sie beherrschen in recht ansprechender Weise die Kunst mit dem rollenden Ball. Einige Leute ragen hervor. Der Torwart Herkert ist vorzüglich. Sehr elegant und sicher spielt die Verteidigung. Falks Münchener "Wacker"-Zeit liegt ja noch nicht allzu weit zurück, und man darf dem ehemaligen Partner Huiras' bescheinigen, daß er nicht viel von seinem früheren Können eingebüßt hat. Sein derzeitiger Nebenmann Holstenbach erinnert nachdrücklichst in Gestalt und Abschlag an den Müllersepp aus Würzburg. Auch der rechte Läufer Sumser und der Halblinke Körner dürfen hervorgehoben werden. Das Kopfspiel der Amerikaner ist gut. Die Balltechnik kann man sich reifer denken, und das Zuspiel wird nicht flach genug geführt.

Eintracht kam nicht in der gewohnten Aufstellung, u.a. fehlte die gesamte Läuferreihe der 1. Mannschaft. Aber in Leis war z.B. ein vorzüglicher Mittelläufer vorhanden, der namentlich nach der Pause eine Riesenarbeit mit viel Geschick zu Wege brachte. Auch Ehmer war in guter Form. Seine Dribblings und seine Schüsse waren ebenso hochwertig, wie seine Ballverteilung. Auch die beiden Außenstürmer Schaller und Kron stachen ob ihrer Schnelligkeit hervor. Die Harmonie des ganzen Treffens war vollkommen, denn auch die Spielleitung des Herrn Fink war sehr gut. Eintracht gewann 4:0, Halbzeit 0:0 (!). (aus dem 'Kicker' vom 24.06.1930)

 



 

 

Besuch aus Amerika.

Das Frankfurter Fußballpublikum war so höflich, die Deutschamerikaner noch ziemlich zahlreich am Samstag zu begrüßen. Eintracht war trotz zahlreicher Ersatzleute immerhin in ausreichender Form, um einen 4:0-Sieg herauszuholen. Man ist jetzt über die Fußballer aus „Deutschamerika" genügend aufgeklärt. Sie sind gute Mittelklasse, und fast alles alte Bekannte.

Sie ziehen Zuschauer an, weil sie „von weit her" kommen. Freuen wir uns über ihren Besuch, wenn sie uns auch keine sportlichen Offenbarungen bieten können, wie es sonst bei den Amerikanern üblich ist, freuen wir uns, weil es Landsleute sind, mit denen die Beziehungen aufrecht erhalten werden müssen. Vielleicht kommt es auch einmal zu einem Gegenbesuch, was auch recht schön wäre. Oder gar zu einem Länderspiel? Über das Spiel selbst ist nicht viel zu sagen. Die Gäste stießen bei Schütz-Pfeiffer auf die beste deutsche Verteidigung, die von dem neuen Torwart Schmidt gut unterstützt wurde. Der Eintrachtsturm zeigte sich wieder schußfreudiger. Bei den Gästen war auch die Verteidigung der beste Mannschaftsteil. (aus dem 'Fußball' vom 24.06.1930)

 

 

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