Rot-Weiss Frankfurt - Eintracht
Frankfurt |
Bezirksliga Main-Hessen 1929/30 - 13. Spieltag
1:1 (1:0)
Termin: 08.12.1929
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Dölcker (Stuttgart)
Torschützen: 1:0 Kohoutek, 1:1 Fritz Schaller
Rot-Weiss Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Frankfurter Echo Rotweiß gegen Eintracht 1:1 Eintracht hat die Ehre gerettet, ungeschlagen zu sein und Rotweiß einen Punkt. Eintracht hat keinen Grund zu trauern, Rotweiß indessen wird nicht mit Befriedigung an das Treffen zurückdenken. Die Bockenheimer kamen nämlich nach der Pause mit zehn Mann auf den Platz, da der elfte, der Halbrechte Kohoutek, kurz vor dem Wechsel vom Felde mußte. Der junge Mann trat nach Dietrich, während der Ball fern, aber der Schiedsrichter Dölcker aus Stuttgart sehr nahe war. Die Frage, ob Rotweiß ohne den Zwischenfall Kohoutek gewonnen hätte, liegt ach so nahe, denn mit einem Sieg in der Tasche wären die Bockenheimer aller Sorgen ledig gewesen. Es scheint wirklich so, als habe Kohouteks Unbesonnenheit den Ausschlag gegeben, eine Lehre dafür, daß Unsportlichkeiten wenig Sinn haben, weil sie zu schwer bezahlt werden müssen. Im übrigen blieb der Kampf fair, obwohl mit einem bitteren Ernst gearbeitet wurde. Eintracht war technisch reifer, und man sah auch die wirklich große Linie, sobald der Ball ins Laufen kam. Rotweiß hatte den frischfröhlichen Kampfgeist bei der Hand, die Mannschaft sprühte vor Lebendigkeit, und überall wurde ehrlich geschafft. Eintrachts Sturmlinie hatte sichtbare Schwächen. Von Dietrich sah man immerhin ein paar Prachtstückchen. Leis machte als Linksaußen eine trostlose Figur, war aber in der Verteidigung groß. Ehmer zog „zu oft den Kopf ein", mit den anderen war es auch nicht allzu weit her. Reichlich schafften Goldammer und Kübert, während Mantel nicht in Laune war. Pfeiffer war in allergrößtem Stil, Stubb und der unerschrockene Trumpp gefielen ebenfalls. In der Angriffsreihe der Bockenheimer galt Elan alles, das Zusammenspiel ließ zu wünschen übrig. Die Läufer arbeiteten sehr zäh. Die Verteidigung spielte ungemein sicher, und Kreß zeigte Gipfelleistungen von Fußballkunst. Zuerst kam Rotweiß zum Erfolg. Nach einem Strafstoß gab es ein Hin und Her in Trumpps Hoheitsgebiet, bis dann der wusselige Kohoutek heransauste und einschob. Nach dem Wechsel gab es den Ausgleich, Ehmers Vorlage nahm der „fliegende" Schaller auf und schlug den Ball mit Vehemenz in das Drahtgehäuse. Ernst Nebhut. (aus dem 'Kicker' vom 10.12.1929)
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