Eintracht Frankfurt - Union Niederrad

Freundschaftsspiel 1929/30

2:1

Termin: 28.07.1929
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Torschützen: Eintracht: Hans Stubb, Fritz Schaller; Union: Leichter

 

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Eintracht Frankfurt Union Niederrad

 


 

Trainer Trainer
  • William Townley

 

Frankfurter Echo

Eintracht gegen Union Niederrad 2:1.

Am Riederwald war etwas Besonderes los. Keine Extraklasse aus Uruguay, und doch etwas Besonderes. Union Niederrad stellte sich vor, seit einiger Zeit von Townley in Obhut genommen. Die Fußballweisen auf der Eintrachttribüne (es gibt deren viele) sahen sich die Sache diesmal besonders kritisch an. Bei jeder Vorlage; „Ha! Schottische Schule! Und wenn ein Blauweißer das Bällchen besonders schön stoppte: „Sieh mal einer an!" Als das Treffen mit einem knappen Sieg der Eintracht geendet hatte, waren alle Weisen darüber einig, daß die Union Niederrad eine Mannschaft von Können geworden ist. Es gab da auch andere, die sagten, man sollte erst die Verbandsspiele abwarten. Man tut also gut, sich an die Tatsachen zu halten.

Folgendermaßen sahen die Tatsachen aus: Union Niederrad spielte einen technisch vollwertigen Fußball, die Angriffsideen waren korrekt, manchmal sogar flackerten das Alltägliche deutlich überragende Einfälle auf. Der Ball lief, und lief — das ist ein Zeichen — mit einer gewissen Selbsverständlichkeit. Die Mannschaftsteile griffen gut ineinander über. An Schnelligkeit fehlte es nicht. Ob die alte den Gegnern so wenig sympathische Wucht da war, möchte ich nicht entscheiden. Es wird sich herausstellen, sobald die Frankfurter Großvereine die Ehre und das Vergnügen haben werden, Niederrad bei sich zu besuchen.

Eintracht war gut — (wir leben im Monat Juli — August). Gegen Pfeiffer und Schultz läßt sich wenig sagen, sie stehen da wie Prellböcke und haben sogar noch die Eigenart, über alles nachzudenken, was sie tuen. „Mantels" mußten ein wenig arbeiten, und taten das mit viel Virtuosität. Brav wie immer spielte Kübert. Ein Neuer ist in diesen Uebergangszeiten immer da. Leis hieß der Debutant, ein Junge, der etwas in den Beinen hat, man muß ihn erst in Schwung kommen lassen. Schaller ist wieder oben auf, „Hans Dampf in allen Gassen", lief und schoß prächtig, obwohl er einen schlechten Nebenmann hatte. Die anderen taten, was sie konnten, Ehmer nicht viel, Stubb und Kron mehr.

Die Eintrachttore schossen Stubb und Schaller, Leichter skorte für die in Ehren Unterlegenen.      Ernst Nebhut (aus dem 'Kicker' vom 30.07.1929)



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