Eintracht Frankfurt - Sport 1860 Hanau

Bezirksliga Main-Hessen 1927/28 - 22. Spieltag

6:0 (3:0)

Termin: 25.12.1927
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Georg Flügel (Ludwigshafen)
Tore: 1:0 Karl Ehmer, 2:0 Karl Döpfer, 3:0 Bernhard Kellerhoff, 4:0 Karl Ehmer, 5:0 Bernhard Kellerhoff, 6:0 Karl Ehmer

 

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Eintracht Frankfurt Sport 1860 Hanau

 


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Trainer

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Frankfurter Echo

Eintracht Frankfurt gegen Sport 1860 Hanau 6:0.

Walther Bensemann schrieb kürzlich anläßlich des 2:0-Sieges der Frankfurter Eintracht gegen den Fußballsportverein im ,,Kicker": „In Frankfurt wird heutzutage immer noch kein Nürnberg-Fürther Fußball demonstriert. Es fehlt der präparierte Aufbau; man sieht zu viel Stückwerk. Das flache, schnelle Abgeben des Balles von Mann zu Mann, das allein einem Fußballkampf die ästhetische Würze verleiht, das Gefällige, das der Club, die Spielvereinigung die Bayern an einem ihrer großen Tage dem Auge zu bieten verstehen, ist im Mainbezirk noch nicht zu finden".

Das letzte Verbandsspiel des neuen Mainmeisters ergab die Gelegenheit zu der erfreulichen Feststellung, daß sich die Eintrachtelf die bis dahin durchaus berechtigte Einschätzung Bensemanns zu Herzen genommen hatte und heute - wenigstens zeitweilig - zu widerlegen vermag. Gewiß, ganz kapitelfest mag das neue Können noch nicht sitzen, auf alle Fälle aber hätten heute die ersten 20 Minuten des Spieles gegen Sport 1860 auch die verwöhnten Ansprüche Walther Bensemanns sicherlich restlos befriedigt. Ich glaube sagen zu dürfen, daß Eintracht in dieser Zeit wahrhaft vorbildlichen Fußball spielte, und auch im weiteren Verlaufe des Schlußtages oft genug Gelegenheit zum ungetrübten Entzücken war. Selbst während der Augenblicke der Entspannung schien das Abflauen der Leistung weniger auf das „non possumus" zurückzuführen zu sein, als vielmehr auf wohlweise und taktisch richtige Schonung der Kräfte im Hinblick auf die bevorstehenden großen Aufgaben. Wir Frankfurter, und insbesondere die Anhängerschaft der Eintracht, haben den aufrichtigen Wunsch, daß am 1. Januar 1928 die „Bayern" als erste Vertreter bayerischer Extraklasse in ihrer besten Form nach Frankfurt kommen mögen, um mit der hoffentlich ebenfalls gut disponierten Eintracht einen einwandfreien Waffengang zu bestehen. In Eintrachtkreisen sieht man den Dingen mit Selbstvertrauen entgegen, allem Anscheine nach sogar mit berechtigtem Selbstvertrauen. Das heutige Spiel war eine einfache Sache. Die Tore schossen: Ehmer auf Flanke Schallers. Döpfer auf Zuspiel Schallers, Kellerhoff auf Zuspiel Goldammers, dann aber im Alleingang. Nach der Pause kam wieder Ehmer unter Mithilfe Schallers zur Geltung, Kellerhoff plazierte die 10. Ecke Schallers ins Netz und Ehmer nutzte schließlich eine Flanke Kellerhoffs zum 6. Treffer aus.

Schiedsrichter Georg Flügel vom FC Limburger Hof, Ludwigshafen, leitete sehr gut.

Der unterlegene Gegner, der übrigens ritterlich kämpfte, ließ es sich nicht nehmen, bereits bei Halbzeit als erster Gratulant aufzutreten. Am Spielende wurde die Eintrachtmannschaft von allen Seiten stürmisch gefeiert und durch zahlreiche Ansprachen, Blumen und Lorbeeren geehrt. Mit Recht. Die Elf hat in einem unvergleichlichen Siegeszuge in 22 zum Teil recht harten Spielen 41 Punkte errungen. 93:13 Tore zeugen von der Ueberlegenheit, mit der die Siege meistens errungen wurden. Keinem der Gegner war es gelungen, mehr als ein einziges Tor ins Eintrachtnetz zu bringen. (aus dem 'Kicker' vom 28.12.1927)

 


 

 

Einen harmonischen Ausklang fand das Treffen Eintracht Frankfurt gegen Sport 60 Hanau, in dem es dem neuen Mainmeister ohne große Anstrengungen gelang, die letzten Punkte einzuheimsen. Eintracht Frankfurt, die selbstverständlich durch Überreichung zahlreicher Blumengebinde am Schluß des Spieles in der herzlichsten Weise gefeiert wurde, zeigte zeitweise technisch formvollendeten Fußball. Eintracht beherrschte durchweg das Feld, so daß der Sieg leicht noch höher hätte ausfallen können. Die Tore erzielten Ehmer (3), Kellerhof (2) und Schaller. Die besten Leute des Feldes waren Goldammer, der sich zu einem überragenden Mittelläufer entwickelt hat sowie der Verbindungsstürmer Döpfer. (aus dem 'Fußball' vom 28.12.1927)


 

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