Eintracht Frankfurt - SpVgg
Fechenheim |
Bezirksliga Main-Hessen 1927/28 - 18. Spieltag
10:1 (3:1)
Termin: 27.11.1927
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Dröll (Darmstadt)
Tore: Walter Dietrich (3), Karl Ehmer (2), Fritz Schaller (2), Bernhard Kellerhoff, Bruno Goldammer, Karl Döpfer (1:0 Schaller (3.), 1:1 Sohl (10.) ... )
Eintracht Frankfurt | SpVgg Fechenheim |
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Trainer |
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Frankfurter Echo Eintracht Frankfurt — Spiel Vereinigung 1903 Fechenheim 10:1. „Mir lese nur de Frankforder Generalanzeiger. Der lobt kaan und tadelt kaan. Da braach mer sich net uffzurege". Das war der Standpunkt eines anscheinend prominenten Fechenheimers. Es wäre richtiger, sich hie und da einmal darüber zu orientieren, was man anderorts von der Wertschätzung der Fechenheimer zu sagen weiß, denn gar manchen Landvereinen kann es in der Tat nichts schaden, wenn sie sich manchmal einen Spiegel vorhalten lassen. Ich möchte mich, soweit Fechenheim in Rede steht, für heute kurz fassen, weil ich weiß, daß sehr oft auch ein ganz zarter Hinweis geradezu Wunder wirkt. Fechenheim wird, wenn es so spielt wie heute, keine sehr gern gesehene Mannschaft sein. Die Leute spielen zu rücksichtslos mehr gefährlich als unfair, wenn auch das Unfaire selbst durchaus nicht immer fehlt. Rein spielerisch sind die Leute nicht schlecht. Technisch auf guter Durchschnittshöhe, die Kombination sehr genau und alle elf Spieler äußerst lebhaft und beweglich. Schade also, daß sich die Mannschaft durch den Platzverweis zweier ihrer Leute um alle Chancen gebracht hat. Wenn auch von Siegeschancen nicht gesprochen werden soll, so waren es doch mindestens wohlbegründet Aussichten, ohne ein 1:10 vom Platze zu kommen. Schade, schade! Es war das erste Spiel dieser Saison am Riederwald, das so schlimm verunglückte, das erstemal, daß sich ein Zuschauer erdreistete, in das Spielfeld einzudringen und den Knüppel (von einer Dicke, wie er auf einem Sportplatz überhaupt nichts zu suchen hat) gegen den Schiedsrichter zu schwingen. Zum Glücke mißlang der schamlose Angriff. Eintracht war heute nicht in der gewohnten Form der letzten Monate. Der Zusammenhang der Elf litt, unter dem heute besonders deutlich gewordenen ungenauen Zuspiel der Hintermannschaft, die mit Ausnahme von Goldammer und Egly auch sonstige Schwächen verriet. Im Sturme war Dietrich wieder mit größtem Nachdruck am Werke, Ehmer etwas zurückhaltend. Dietrich schoß drei Tore, Ehmer und Schaller je zwei, Kellerhoff, Goldammer und Döpfer je ein. Für Fechenheim scorte Sohl und erzielte nach dem Eröffnungstore Schallers vorübergehend den Ausgleich, und zu einer Zeit, in der er verdient war. Schiedsrichter Dröll vom ASC. Darmstadt war in rein spielerischen Angelegenheiten nicht ganz fehlerlos, keinesfalls aber schlecht. Er versuchte, das Spiel in Güte durchzuführen, und erlebte mit wohlgemeinter Absicht ein großes Fiasko. Seine zahlreichen Verwarnungen an Fechenheimer Adressen hätten weit früher zu energischeren Maßnahmen übergeleitet werden müssen. Vielleicht wäre dann das viele Gejohle und Geschrei unterblieben. Alles in allem ein Spiel, an das man nicht gerne zurückdenkt. Ludwig Isenburger. (aus dem 'Kicker' vom 29.11.1927)
Frankfurt a. M. Eintracht Frankfurt Main-Meister Einen Bombensieg landete die Frankfurter Eintracht auf eigenem Platz gegen die Fechenheimer, die noch am vorletzten Sonntag dem Fußballsportverein eine gleichwertige Partie geliefert hatten und erst nach einer geglückten Überrumpelungstaktik zur Strecke gebracht wurden. In diesem Spiel aber hatten sie kaum etwas zu bestellen, was aber auch teilweise darauf zurückzuführen war, daß der Gästeverteidiger Veltum beim Stande 1:1 des Feldes verwiesen wurde und später auch Kunzig das gleiche Schicksal ereilte. Schaller eröffnete in der 3. Minute den Torreigen, aber in der 10. Minute glückte Sohl der Ausgleich. Von da ab gewann Eintracht immer mehr Oberwasser und lief schließlich zu sehr guter Form auf. In die weiteren neun Tore teilte sich der gesamte Eintrachtsturm, in dem lediglich Döpfer etwas abfiel, sowie der Mittelläufer Goldammer. (aus dem 'Fußball' vom 29.11.1927)
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