Hanauer Sport

Viktoria 1894 — Eintracht Frankfurt 1:3.

Szenen wie die, welche sich bei diesem Treffen, und das merkwürdigerweise auch in den Zuschauerrängen, abspielten, bilden gerade keine Propaganda für unseren Sport und sind wirklich nicht dazu angetan, diesen in den Kreisen, die ihm immer noch fernstehen, Sympathien zuzubringen. Die Spiele der beiden Mannschaften haben immer unter einer gewissen Nervosität gelitten, ich erinnere an das vergangene Jahr. Es ist mir unerklärlich, wie man Herrn Pulscher-Kreuznach zu solch bekanntem Kampfspiel beorderte. Ausschreitungen, wie sie sich bei diesem Spiel zutrugen und sich dann außerhalb der Barrieren zu Karambolagen erweiterten, sind hauptsächlich auf seinen Mangel an Autorität zurückzuführen. Schömber und Müller waren dabei die Leidtragenden. Das Gebrüll und Bravo-Klatschen bei der Herausstellung Schömbers war der Auftakt zu den Vorkommnissen.

Von der Eintracht wurden spielerisch schöne Leistungen geboten, so daß der Sieg berechtigt ist. Dietrich führte seine Leute, wie er wollte, und da mußten Tore fallen, zumal Viktoria ein ganz schwaches Spiel lieferte. Bis zur Pause führt Eintracht durch Dietrich und Ehmer mit zwei Toren. Kellerhof markiert dann einen weiteren Treffer, während Wilhelm für 1894 kurz vor Schluß ein Gegentor aufholt. Wenn auch hie und da die Hanauer zu einem Angriff übergehen, so ist der Gast doch in allen Mannschaftsteilen durch sein flaches und raumgreifenderes Spiel überlegen. Es ist bedauerlich, daß Hanau durch die Herausstellung zweier Spieler geschwächt wird, betrübender aber ist die schwere Verletzung des Verteidigers Böhm, der sich einen Knöchelriß zuzog, und wohl kaum in den nächsten Wochen zur Verfügung steht (Der „Kicker" wünscht baldige Genesung.) (aus dem 'Kicker' vom 06.09.1927)

 

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Die Frankfurter Eintracht mußte nach Hanau zu Viktoria 94. Es ist schon so oft ausgesprochen worden, daß sich die Frankfurter Vereine nicht gerne nach Hanau wagen, weil man vor unliebsamen Überraschungen nicht sicher ist. (Wir möchten Hanau 93 ausnehmen). Auch Sonntag ging's an der Freigerichtstraße wieder sehr hart her, und es blieb dem Schiedsrichter nichts anderes übrig, als Schomber und Müller von Hanau 94 des Feldes zu verweisen. Da auch der Verteidiger Böhm wegen Verletzung ausschied, kämpften die 94er zum Schluß nur noch mit 8 Mann und schossen trotz dieser Dezimierung noch das Ehrentor. Wilhelm war der Schütze. Eintracht kam durch Dietrich, Ehmer und Kellerhof zu seinen Erfolgen. Daß die Sieger technisch und taktisch besser waren als die Hanauer, sei noch besonders erwähnt. (aus dem 'Fußball' vom 06.09.1927)