Aschaffenburg

Viktoria Aschaffenburg — Eintracht Frankfurt 0:3

Dieses Resultat entspricht den beiderseitigen Leistungen, und trotzdem wurde der Sieger seiner Klasse nicht gerecht. Die Aschaffenburger stellten eine ehrgeizige, aufopfernd kämpfende Elf ins Feld, deren Fähigkeiten erst dann zur entsprechenden Geltung kommen, wenn das Verstehen untereinander ausgeprägter wird, so war es kein Spiel auf Erfolg. Es fehlen dem Sturm reine Kombinationsgaben, abgesehen von einem markigen Schuß, der in sehr vielen Fällen zu Erfolgen hatte führen können. Auch bei der Eintracht ist noch manches verbesserungsfähig. Der Sturm braucht ein klares Ziel und im Torraum die Wucht. Gegen Aschaffenburg schien die Mannschaft sich nicht besonders anzustrengen brauchen, bis der Unterlegene dem Gast die tatsächliche Ueberlegenheit durch eine Dummheit Heegs (Tätlichkeit) aufzwang. In diesen letzten zehn Minuten kam Viktoria zu Fall. Eintracht spielte den schöneren, Viktoria den unglücklicheren Fußball.

Eintrachts erster Erfolg gelang auf eine Flanke Kellerhofs, die der so tüchtige Odenwälder durch die Beine rutschen ließ, um von Schaller ganz bequem eingeschoben zu werden. Erst zehn Minuten vor Schluß zeigte Ehmer die ihm nachgerühmten Talente und schoß aus nicht geringer Entfernung zwei Treffer, die dem Kampfe Klarheit brachten.

Das Spiel war fair, und auch ohne Publikumsskandale, die scheinbar in der Luft gelegen haben sollen. Der Schiedsrichter Schmidt aus Offenburg läßt nie mit sich spassen, das mußte Heeg erfahren; er sorgte auf dem Spielfelde für echte Kameradschaftlichkeit.     Kaba. (aus dem 'Kicker' vom 23.08.1927)