Eintracht/FSV/Rot-Weiss - CA Peñarol Montevideo

Freundschaftsspiel 1926/27

1:3 (1:1)

 

Termin: 24.04.1927 im Stadion
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Dr. Bauwens (Köln)
Tore: 0:1 Perez, 1:1 Walter Dietrich (35.), 1:2, 1:3 Ruotta (Elfmeter)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht/FSV/Rot-Weiss CA Peñarol Montevideo

 


  • Biscardi
  • D'Agosto
  • Benincasa
  • Ruotta
  • Silva
  • Aguerre
  • Perez
  • Sacco
  • Terevinto
  • Anselmo
  • Campolo

 

Trainer

Trainer

 

Penarols erster Sieg in Frankfurt

Die Uruguayer schlagen eine Kombination Eintracht-Rotweiß im Stadion 3:1

Anstelle des Sportvereins, der heute den schweren Gang nach Pforzheim gegen 1860 München machen mußte, übernahm eine aus Eintracht—Rotweiß—Sp.V. zusammengesetzte Kombination die Uruguayer, und ließen diese denn auch zu ihrem längstbegehrten ersten Siege in Europa kommen. Hier muß gleich gesagt werden, daß dieser Sieg vollkommen gerecht auch in dem Ausmaße war.

Die Penarols erwiesen sich in allen Reihen den Frankfurtern glatt überlegen, besonders die erste halbe Stunde zeigte eine solch drückende Überlegenheit, daß man schon an eine Katastrophe glaubte. Nach Belieben gingen die Südamerikaner an Frankfurts Leuten vorbei, hier ist besonders ihr Kapitän Ruotta zu erwähnen, der sich reihenweise die Gegner abschüttelte. Diesen Dribbelkünsten war Frankfurt nicht gewachsen, ein Glück nur, daß die „neuen Frankfurter" Eschenlohr und Frey (München-Nürnberg) in der Läuferreihe standen. Gut schlugen sich auch Pfeiffer-Schütz, nur war ihr manchmal mehr wie hartes Spiel bei diesem Gegner nicht angebracht. Sonst, besonders im Sturm, fiel Frankfurts Elf durch gegenseitiges Mißverstehen auf, unter dem besonders Dietrich litt, der auch den einzigen Treffer für Frankfurt erzielte.

Vor 10.000 Zuschauern standen sich unter der guten Leitung von Dr. Bauwens, Köln, die Mannschaften wie folgt gegenüber:

Frankfurt:

Trumpp
(Eintracht)
Schütz      Pfeiffer
(beide Eintracht)
Eschenlohr      Frey      Kraushaar
  (beide FSV.)      (Rot-Weiß)
O. Etsch      Döpfer      Dietrich      Tümpfel      Kellerhoff
(R.-W.)      (beide Eintracht)      (R.-W.)      (Eintracht)

Campolo      Anselmo      Terevinto      Sacco      Perez
Aguerre      Silva      Ruotta
Benincasa      D'Agosto
Biscardi

Penarol:

Das erste Tor schickte Perez auf einen Vorstoß hin vom 16-m-Eck aus unhaltbar in Frankfurts Netz. 10 Minuten vor Halbzeit glich Dietrich aus. Danach nützte Penarol eine schwache Abwehr Trumpps zum zweiten Tor aus und Ruotta knallte dann noch einen Elfmeter zum Schlußstand, den Trumpp doch noch ins Tor rollen ließ, nachdem er ihn schon pariert hatte.      P. Z. (aus dem 'Fußball' vom 26.04.1927)

 


 

Frankfurter Echo

Eintracht verstärkt gegen Penarol 1:3.

I.

Wozu derartig teure und fremdländische Mannschaften?

II.

Jede süddeutsche Bezirksligamannschaft ist besser als Penarol. Die den Spieler nachgerühmte fabelhafte Balltechnik- und -behandlung fehlte vollkommen. Sie mögen Akrobaten sein, aber sie sind schlechte Akrobaten. Von Taktik haben sie keine Ahnung, zum Zusammenspiel offenbar nie etwas gehört. Das einzige, was hin und wieder imponierte, war das Kopfspiel einzelner Spieler. — Es verlohnt nicht der Mühe, um Penarol viel Worte zu machen, weil die Spieler aus Südamerika stammen.

III.

Die Frankfurter Mannschaft war leicht zu schlagen. Sie bestand aus Spielern dreier Vereine und spielte in der Aufstellung: Trumpp — Pfeifer, Schütz — Kraushaar, Frey, Eschenlohr — Kellerhoff, Tümpfel, Dietrich, Döpfer und Etsch. Diese elf Leute fanden sich niemals zusammen. Damit ist alles gesagt. Einzelne Spieler waren gut: so Pfeifer, Schütz und Frey. Die übrigen waren mäßig.

IV.

Der Spielverlauf war anfangs ganz interessant. Zum Schluß insbesondere in der zweiten Spielhälfte, war er grauenhaft langweilig. Uruguay ging durch den rechten Läufer in Führung. Dietrich glich auf Flanke Etsch aus. Nach der Pause machte Trumpp einen Fehler, den Penarols Sturm ausnutzte. Dann gabs einen Elfmeter wegen Hände Kraushaars, den Trumpp schlecht erwehrte. — Damit stand das Spiel 3:1. Und die Zuschauer waren froh, daß diese sinnwidrige Kickerei aus war.

V.

Zu diesen Leistungen paßte kein besseres Wetter. Es goß nämlich zeitweise in Strömen. — Die Zuschauerzahl stand im umgekehrten Verhältnis zur Zahl der Regenschauer.     Jockey. (aus dem 'Kicker' vom 26.04.1927)

 

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