Eintracht Frankfurt - VfL Neu-Isenburg

Freundschaftsspiel 1926/27

2:2 (0:2)

 

Termin: 31.07.1926
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Eck, 0:2 Eck, 1:2 Bernhard Kellerhof, 2:2 Walter Dietrich

 

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Eintracht Frankfurt VfL Neu-Isenburg

 


  • Hubeler
  • Rockmann
  • Eck
  • Dietz
  • Schnell
  • Walther

 

Spielertrainer Trainer

 

Frankfurter Echo

Saisoneröffnung am Riederwald.

Eintracht Frankfurt — VfL. Neu-Isenburg 2:2.

Von Eintrachtsseite aus hatte man gehofft, einen recht verheißungsvollen Saisonbeginn bieten zu können, als man Freunde und Anhängerschaft am 31. Juli zu einem Gesellschaftsspiel gegen den Verein für Leibesübungen nach dem Riederwaldplatze bestellte. Dem war aber nicht so, und wenn man sich die eine oder andere Phase besonders drastischer Hilflosigkeit der Frankfurter Mannschaft gemerkt hat, dann steigen doch Zweifel auf, ob diese Elf in der kommenden Verbandsspielzeit alle die Hoffnungen erfüllen wird, die man zuletzt glaubte, auf sie setzen zu müssen. Das Fehlen von Pfeiffer I im Sturme und Trumpp in Tore kann nicht allein ausschlaggebend gewesen sein, obwohl sich die stärksten Fehler gerade in der Unentschlossenheit des Innensturmes und der Nervosität des Torwächters äußerten, letztere allerdings gesteigert durch die Schwächen der beiden Verteidiger. Als wirklich gut darf man eigentlich nur die beiden Benjamine in der Mannschaft, die Außenläufer Kübert und Müller, bezeichnen. Die übrigen Spieler werden auch Gesellschaftsspiele gegen einen Vorortsrivalen beträchtlich ernster nehmen müssen, als sie dies diesmal taten. Es soll nicht verschwiegen werden, daß zeitweilig von der ganzen Mannschaft vorbildlich guter Fußball gespielt wurde. Aber nur zeitweilig. Das genügt nicht. Es verärgert sogar, wie sich am Samstag erneut zeigte, auch einige ganz vereinstreue Zuschauer, wenn ihnen nur gelegentlich und knapp andeutungsweise gezeigt wird, was man alles könnte, wenn man wollte.

Der Verein für Leibesübungen Neu-Isenburg, wohlbestallter Südmainkreismeister, brachte seinen ganzen Oberligaehrgeiz mit und schlug sich erwartungsgemäß sehr gut. Seine immer gefährlich gewesenen Stürmer Eck und Dietz fackelten gar nicht lange und ließen sich von ihrer stabilen Läuferreihe gern und willig immer wieder nach vorne poussieren. Schnell, als rechter Läufer, lieferte eine besonders anerkennenswerte Leistung. Der alte Haudegen Rockmann als Verteidiger, dirigierte von hinten her mit Schwung und Verständnis. Das dauerte bis kurz nach Halbzeit. Da klappte die Mannschaft zusammen und begnügte sich ausschließlich mit Verteidigung. Nur der Torwächter verbesserte immer mehr seine anfangs nicht sonderlich überzeugenden Heldentaten und hielt manchen schwierigen Ball mit einer Sicherheit, die man ihm auf Grund seiner Anfangsleistungen gar nicht zugetraut hätte. Das allzu lange Halten des Balles muß er sich aber unbedingt abgewöhnen. Diesmal hat er glücklicherweise nur einen harmlosen Denkzettel bekommen, der ihn hoffentlich mahnen wird, daß man als Torwächter nicht provozieren soll.

Sofort nach Kamptbeginn geht Neu-Isenburg durch einen flachen Diagonalschuß Ecks in Führung, wobei die fehlerhafte Ballberechnung Durings den Erfolg erleichterte. Dietz und Walther verhelfen Eck 40 Minuten später zu einer zweiten Schußgelegenheit. Nach der Pause präparierte Kübert den ersten Eintrachttreffer, indem er mit weitem Schlage zu Dietrich spielte, der Kellerhoff schußgerecht vorlegte. Mit Kübert und Döpfer kommt dann Dietrich selbst zum Schusse, der zunächst von Hubeler gehalten, von Dietrich aber im Nachschusse verwandelt wird.      Ludwig Isenburger. (aus dem 'Kicker' vom 03.08.1926)

 


 

aus den Vereinsnachrichten 09-1926:

 

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