Eintracht Frankfurt

Frankfurter Echo

Eintracht— VfR. Mannheim 1:1

Der erste fertiggestellte Kandidat um die süddeutsche Meisterschaft stellte sich den Frankfurtern im VfR. Mannheim vor. Nach dem von Mannheim gezeigten Spiel kann es keinem Zweifel unterliegen, daß der VfR. in den Endspielen eine große Rolle spielen wird, wenn .... ja, wenn die Stürmer sich daran gewöhnen werden, ihre Kombinationspläne bei Angriffen schneller zu Ende zu denken und aufs Tor zu schießen, anstatt den Ball vor dem Tor vergnüglich und mit einer Art Wollust am Ballgetändel hin- und herschieben. Das Feldspiel der Mannschaft ist ausgezeichnet. Das Stellungsspiel ist gut, das Zuspiel ist genau, das Abdecken des Gegners ist vorzüglich, die Flügelstürmer werden reichlich beschäftigt, die Läufer verstehen ihr Handwerk auf dem FF. — der kleine Bleß war weitaus der beste Mann auf dem Platz — die Verteidigung ist sicher, wenn auch nicht allzu schlagfertig, und Hügel im Tor macht einen zuverlässigen Eindruck. Hinzu kommt, daß die Mannschaft körperlich in guter Verfassung zu sein scheint; sie ist daher schnell und wuchtig.

Im Spiel gegen Eintracht konnte man dies alles feststellen. VfR. Mannheim konnte am Schluß des Spiels einen kleinen Saldo zu seinen Gunsten vortragen, wenn dies auch nicht im Resultat zum Ausdruck kommt.

Eintracht litt unter der schlechten Form der Läuferreihe, insbesondere des Mittelläufers Egly, dem der Schneeboden nicht zu behagen schien. Sie verdankt das Resultat in erster Linie der glänzend arbeitenden Verteidigung und dem Torwart During. Wollte man rein chancenmäßig rechnen, so müßte das Resultat 4:3 lauten. Im Eintrachtsturm war Dietrich nicht auf der Höhe, Karoly zu langweilig im Ballabspielen und zu vorschnell im störenden Zurufen an den Mitspieler. Die Flügel kamen nicht so recht zur Geltung.

Die Tore schossen Dietrich und Berk. Der Schiedsrichter Weingärtner war gut. Die Mannschaften standen:

VfR.: Hügel — Freiländer, Au — Bleß, Deschner, Au — Breitenbacher, Fleischmann, Berk, Herberger, Meißner.

Eintracht: During — Schütz, Kirchheim — Kübert, Egly, Bäuerle — Döpfer, Dietrich, Schaller, Karoly, Weber.

(aus dem 'Kicker' vom 19.01.1926)

aus den Vereinsnachrichten 01-1926:

aus den Vereinsnachrichten 02-1926: