Eintracht Frankfurt - Karlsruher FV

Freundschaftsspiel 1922/23

1:2 (1:1)

Termin: 25.03.1923
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Weingartner (Offenbach)
Tore: Karl Schönfeld

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Eintracht Frankfurt Karlsruher FV

 


  • Xanthopoulos
  • Kugelstadt

 

Trainer

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Der K. F.V. in Frankfurt a. M.

Das schönste Spiel des Tages

Das schönste Spiel in Frankfurts Mauern fand am Sonntag sicher am Riederwald statt, wo sich K.F.V. und Eintracht im Freundschaftskampfe trafen. Trotz herrlichem Wetter (oder vielleicht gerade deswegen) hatten sich nur 3000 Zuschauer eingefunden, die ihr Kommen sicher nicht bereuten. Ein faires, schnelles Treffen, reich an spannenden und interessanten Momenten, wußte bis zur letzten Minute zu fesseln, ohne allerdings nicht ganz zufriedenstellen zu können. Und das lag zum großen Teil an den beiderseitigen Stürmerreihen, die viel zu weich spielten und die geschaffenen, oft prachtvollen Torgelegenheiten nicht auszunützen wußten. Überhaupt fand ich, daß sich die beiden Teams in sehr vielen Punkten ähneln. Ein exakter flacher Paß zeigt die hervorragende Schulung der Spieler, von denen jeder über ein solides technisches Können verfügt. Ballsichere Verteidigungen, gewandte Läuferreihen und gut eingespielte Stürmerreihen, die beiderseits leider oft einen gesunden Schuß vermissen lassen, bilden ein festes Mannschaftsgefüge, das in der Art des Spielens nur zu gefallen weiß.

Zum Spielverlauf selbst sei bemerkt, daß K.F.V. den Sieg mit 2:1 Toren erringen konnte. Ich gönne den sympathischen Sportsleuten gern den Erfolg, zumal sie sich vor acht Tagen in Offenbach unverdient geschlagen bekennen mußten; doch ich kann nicht umhin, festzustellen, daß der Erfolg als glücklich bezeichnet werden muß. Denn die Einheimischen hatten doch weitaus die besseren Torchancen und zeitweise auch mehr vom Feldspiel. Die Erfolge des K.F.V. resultieren aus prachtvollen Durchbrüchen des Rechtsaußen, dessen Flanken exakt verwertet wurden. Für Eintracht erzielte Schönfeld durch Verwandeln einer Vorlage Pfeiffers das Ehrentor.

Bei Karlsruhe überraschte der neu eingestellte Torhüter Xanthopoulos (ein Grieche), der ein geradezu überragendes Können an den Tag legte und durch Gewandtheit und Waghalsigkeit jeder Lage gewachsen war. Neben ihm gefielen besonders Kugelstadt und die Verteidigung, die allerdings manchmal allzu robust eingriff. Auf der Gegenseite überragte der Sturmführer Pfeiffer. Ihm würdig zur Seite standen Kirchheim, Larem, Klemm und Weber. Der Schiedsrichter Weingartner (Offenbach) ließ das Spiel sich auswirken und hatte wenig einzugreifen. Er konnte gefallen. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 13/1923 vom 28.03.1923)


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