FC Hanau 93 - Eintracht Frankfurt

Kreisliga Nordmain, Abt. 1 1921/22 - 14. Spiel

0:1 (0:0)

Termin: 15.01.1922
Zuschauer:
Schiedsrichter: Blauth (Mannheim)
Tore: 0:1 Pfeiffer

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FC Hanau 93 Eintracht Frankfurt



  • Koch
  • Lindner
  • Kraft
  • R. Kirchheim
  • Egly
  • E. Schneider
  • Dill
  • Böttcher
  • Pfeiffer
  • Imke
  • Szabo

 

Trainer
Trainer

Frankfurt und Hanau

Der Meister Eintracht gewann seinen letzten Gang in Hanau gegen den F.C. 1893 mit 1:0. Trotz des wenig einladenden Wetters war das Spiel überraschend gut besucht. Tausende von Zuschauer folgten einem hochinteressanten Kampfe mit Tempo und Abwechslung von Anfang bis zu Ende, in dem Eintracht siegte durch die größere Ausdauer und nicht zuletzt durch das hervorragende Spiel von Koch im Tor.

Hanau fand sich gleich zu Beginn erstaunlich zurecht auf dem glatten Boden. Vertraut mit dem eigenen Platz, angefeuert durch die zahlreichen Anhänger, konnte der Altmeister die erste Hälfte leicht drücken. Seine Angriffe sind planmäßig und durchdacht, aber vor dem Tore, beim erfolgbringenden Abschluß der Aktion, ohne Kraft und Saft. Deshalb konnte die Eintrachtverteidigung, in der Lindner wieder glänzte, immer wieder zerstörend eingreifen. Schon weit gefährlicher war es, wenn ein Eintrachtangriff Pfeiffer oder Szabo vor das Hanauer Tor brachte. Doch auch hier behielt die Verteidigung vorläufig die Oberhand.

Die zweite Hälfte brachte Eintracht mehr in Front. Zahlreiche Torgelegenheiten wurden-ausgelassen, bis es Pfeiffer gelang, durch langen Rollschuß,, den Horst im Hanauer Tor fallen ließ, das Tor des Tages zu erzielen. Eintracht beschränkte sich darauf, den errungenen Vorteil zu halten, was ihr auch, manchmal mit Glück, gelang, begünstigt durch Hanaus Nachlassen in der Angriffswucht. Koch im Eintrachttor war ohne jeden Tadel, ebenfalls die Verteidigung, in der für Edinger Kirchheim spielte. In der Läuferreihe waren Schneider und Egly auf voller Höhe. Der Sturm kannte sich nicht finden zu dem sonst gewohnten feinen Spiel. Der neueingestellte Kraft fühlte sich anscheinend nicht so recht wohl, mag auch sein, daß seinem schweren Körper der glatte Boden nicht zusagte. Ich glaube, er kann bedeutend mehr als der vergangene Sonntag zeigte.

Bei Hanau überragte Rumpf als Mittelläufer. Das Innentrio war im Feldspiel glänzend, vor dem Tore aber fertig mit seiner Kunst. Von den Außenstürmern war der linke gut, sein Gegenüber muß noch viel lernen. Die Verteidigung, Krebs I und Schlett, zeigten sich allen Lagen gewachsen, der Torwächter Horst scheint gegen früher von seiner Ruhe und Sicherheit etwas eingebüßt zu haben. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 3/1922)

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