Frankfurter Fußball-Verein - SpVgg. Fürth

Süddeutsche Meisterschaft 1913/1914 - 1. Spiel

2:1 (1:1)

Termin: 22.02.1914
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Koch (Mühlburg)
Tore: 0:1 Riebe (Elfmeter) 1:1 Rudi Schlüter, 2:1 K. Burkhardt

>> Spielbericht <<

Frankfurter Fußball-Verein SpVgg. Fürth

 


  • Pachter
  • Mütze
  • Burger
  • Schmidt
  • Riebe
  • Seidel
  • Jakob
  • Hirsch
  • Fritz Weicz
  • Franz
  • Wunderlich

 

 

F.F.-V. 1 gegen Sp.-Vereinigung Fürth 2:1

Die letzten Sonntage ohne bedeutende Spiele, der Ausfall der Eis- und Rodelbahnen und vor allem der Name des Ostkreismeisters, das waren Punkte, die einen Massenbesuch unseres Sportplatzes erhoffen ließen. Und dieser Besuch blieb auch trotz des schlechten Wetters nicht aus. Wohl 2500—3000 Personen umsäumten das Feld, als Herr Koch-Mühlburg das Zeichen zum Beginn des Spieles gab. Die Mannschaften traten sich in folgender Aufstellung gegenüber:

Fürth: Pachter, Mütze, Burger, Schmidt, Riebe, Seidel, Jakob, Hirsch, Weicz, Franz, Wunderlich.

Frankfurt: Gmehlin, Pfeiffer, Claus, Becker, Jockel, Braun, Schneider, Dornbusch, Schlüter, Köllisch, Burkhard.

Das Spiel beginnt mit dem Anstoß Frankfurts, der jedoch bereits an den Fürther Läufern scheitert. Fürth findet sich rasch zusammen, während unsere Stürmer zunächst noch aufgeregt und planlos arbeiten. Bald hat Gmehlin Gelegenheit, in hervorragender Weise zu retten. Langsam finden sich aber auch unsere Stürmer zusammen, und nur mit Mühe gelingt es Pachter, einen prächtigen Schuß Dornbusch's abzuwehren. Das Spiel bleibt offen bei leichter Überlegenheit Fürths.

Bei Abwehr eines Angriffes wird Becker einige Zeit kampfunfähig, doch kann er bald das Spielfeld wieder betreten. Weicz, der gefährliche Durchbrenner, sowie Hirsch, der bekannte Torschütze, werden von unserer Verteidigung gut abgedeckt, und können vorerst nicht gefährlich werden. Da wird bei einem Angriff Fürths Weicz mit den Händen gehalten, den gegebenen Elfmeter verwandelt Riebe zum einzigen Tor für Fürth.

Mit Wucht gehen nun unsere Stürmer vor und keine 3 Minuten sind verflossen, als Schlüter unter ungeheurem Jubel durch einen flachen Schuß in die rechte untere Torecke, über den sich hinwerfenden Torwächter hinweg, das ausgleichende Tor erzielt. Das Spiel setzt nun mit doppelter Schärfe ein, ein Freistoß jagt den anderen. Ein unabwendbares Tor vereitelt Becker durch Handmachen; wieder erhält Fürth einen Elfmeterstoß zugebilligt, den Riebe gegen die Querlatte schießt. Auch Pachter hat noch mehrmals Gelegenheit, sein Können zu zeigen, dann ist Halbzeit.

Ohne Pause geht der Kampf weiter; Fürth drängt zunächst wieder. Es regnet Schüsse, doch Gmehlin ist allen gewachsen. Mit der größten Ruhe, von seinen beiden Verteidigern und dem unermüdlichen Jockel aufs Beste unterstützt, wehrt er alle Angriffe ab. Da macht Pfeiffer im Strafraum Hand, wieder gibt der Schiedsrichter Elfmeter: es ist der dritte. Unter atemlosen Lauschen des Publikums tritt ihn Riebe scharf in die linke Ecke, doch Gmehlin rettet den Ball, und tosender Jubel belohnt diese prächtige Leistung.

Jetzt wendet sich langsam das Blatt, Fürth hat sein Pulver verschossen. Unsere Vorstöße werden zahlreicher und bei einem solchen kann Burkhard das siegbringende Tor durch einen scharfen Schuß von links erzielen. Einen weiteren Schuß Burkhards vereitelt Pachter, kurz darauf lenkt er einen hohen scharfen Ball Beckers zur Ecke. Bald kommt Fürth wieder vor, eine gefährliche Lage klärt Gmehlin, indem er sich auf den Ball wirft. Hierbei erhält er eine Verletzung am Kopf, doch kann er nach einigen Minuten, mit einem großen Pflaster im Gesicht, unter lebhaftem Beifall den Rasen wieder betreten. Es folgen auf beiden Seiten noch einige Angriffe, deren sich die beiden Verteidigungen jedoch entledigen. Dann ertönt der Schlußpfiff, der wohl für die meisten Besucher eine Erlösung bedeutete. Frankfurt hat gesiegt!      O. S. (aus der Vereinszeitung des Frankfurter Fußball-Vereins vom 01.03.1914)

 

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