Phönix-Alemannia Karlsruhe - Frankfurter Fußball-Verein

Freundschaftsspiel 1912/1913

2:4 (0:3)

Termin: 27.04.1913
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1, 0:2, 0:3, 1:3 Heger, 1:4 Jakob Dornbusch, 2:4 Itta

>> Spielbericht <<

Phönix-Alemannia Karlsruhe Frankfurter Fußball-Verein

  • Brill
  • Firnrohr
  • Ganzer
  • Heger
  • Lüdke
  • Mannock
  • Wegele
  • Witt
  • Fleckenstein
  • Andres
  • Itta

 


 

Fußballverein Frankfurt — Phönix-Alemannia 4:2.

Karlsruhe. Früher war es selbstverständlich, daß sich die Frankfurter Mannschaften in der badischen Residenz Niederlagen holten, die mitunter recht empfindlich ausfielen. Doch heute scheint das anders zu werden. Wer das Können der Frankfurter Mannschaft recht hoch einschätzte, hat recht behalten.

Die Mannschaften treten an wie folgt: Frankfurt: Gmelin; Claus, Pfeifffer; Becker, Jockel, Braun; Schwarze, Dornbusch, Leising, Köllisch, Burkhardt. Karlsruhe: Brill; Firnrohr, Ganzer; Heger, Lüdke, Mannock; Wegele, Witt, Fleckenstein, Andres, Itta. — Während also die heimische Mannschaft ziemlich ersatzgeschwächt antrat, war Frankfurt vollständig.

Mit dem Anstoß geht Frankfurt fein vor und das erste Tor ist fertig: ein prächtiges Kombinationsstückchen zwischen Leising-Dornbursch. Beide Mannschaften legen ein gutes Tempo vor, doch Frankfurt bleibt bis zur Pause leicht im Vorteil und erzielte auch noch zwei weitere Treffer. Die guten Schüsse von Andres und Fleckenstein hätten allerdings ein oder den andern Erfolg für Karlsruhe bringen können, doch Gmelin zeigt sich als famoser Torwächter; einen von Mannock in die oberste linke Torecke scharf getretenen Ball kann er ebenfalls noch zur Ecke lenken.

Nach der Pause ist Ph.-A. mehr in Angriff wie Frankfurt. Einen Eckball für Karlsruhe köpft Heger fein ein. Doch die Freude dauerte nicht lange und Dornbursch stellt das Resultat durch langen, haltbaren Schuß auf 4:1. Unentmutigt greift Ph.-A. an, doch eine gute Sache wird von Andres knapp daneben geschossen. Auch Frankfurt zeigt, daß es daneben schießen kann. Eine Flanke von Wegele faßt Itta gut ab und durch unhaltbaren Schuß erzielt er Nummer zwei für die Karlsruher. An diesem Resultat wird nichts mehr geändert und FV Frankfurt bleibt der verdiente Sieg.

Die Frankfurter waren vor allen Dingen schneller wie Karlsruhe, in ihrem Spiel lag mehr Entschlossenheit und System. Dann ist die Mannschaft sehr ausgeglichen: einem zuverlässigen Torwart mit feiner Verteidigung schließt sich eine bewegliche Läuferreihe an, wo besonders die Außenläufer durch aufopferndes Spiel auffielen. Jockel stach nicht hervor. Im Sturm fiel der Linksaußen durch seine rasenden Läufe auf, während am andern Flügel Schwarze durch überlegene Technik sich auszeichnete. Der Innensturm ergänzte sich in vorzüglicher Weise. Soll mir nur keiner mehr achselzuckend von Frankfurt reden.

Bei Ph.-A. klappte einiges nicht. Lüdke kann in der ersten Mannschaft noch keine Verwendung finden, er kam als Mittelläufer nicht auf und mußte mit Firnrohr tauschen. Auch Brill ersetzte Fitterer nicht, das vierte Tor mußte unbedingt gehalten werden. Der linke Flügel reichte an seine sonstigen Leistungen nicht heran. Fleckenstein war besser wie sonst. Witt konnte mir nicht gefallen, Fritz Reiser hätte an seiner Stelle mehr Leben in den Sturm gebracht. Die Stütze der Mannschaft war die Läuferreihe, besonders kann hier der alte Heger als Beispiel gelten. Ganzer gab einen ausgezeichneten Verteidiger ab, der neben Heger, Mannock und Wegele zu den besten der Mannschaft zählte. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 34/1913 vom 28.04.1913)

 

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