FFC Victoria - 1. FC Wiesbaden

Freundschaftsspiel 1904/1905

6:2 (1:0)

Termin: 16.04.1905
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore:

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FFC Victoria 1. FC Wiesbaden

 


 

 

Frankfurter F.C. Viktoria I — Wiesbadener F.C. I, 6:2.

Am 16. April trafen sich diese Clubs zu einem Wettspiel auf dem Platze Viktorias in Frankfurt a. M. Der Wiesbadener F.C. stellte seine alte Mannschaft ins Feld, die zu den ernstesten Bewerbern um die Westmaingau-Meisterschaft zählte und dieserhalb auch nicht zu unterschätzen war. Viktoria (Sieger vom Westmaingau I. Cl.) spielte in neuer Aufstellung, bei der man ausser einigen älteren Kämpen der diesjährigen Verbandsmannschaft das Rückgrat des Clubs, den bewährten Engländer Mr. Whittle, vermisste.

Die erste Spielhälfte brachte wenig des Interessanten, da der W. F.C. sich anscheinend schlecht an den fremden Boden gewöhnen konnte, und weil Viktoria gegen den starken Wind zu spielen hatte, der eine Kombination unmöglich machte. Beide Mannschaften haben gleich viel vom Spiel; W. F.C., mit dem Winde im Rücken spielend, leitet verschiedentlich hübsche Angriffe ein, die jedoch nie gefährlich werden, da sich die Deckung Viktorias von bester Seite zeigte. Gleiches ist auch von der Wiesbadener Verteidigung zu sagen, die die gefährlichsten Vorstösse der Viktoriastürmer rechtzeitig zu vereiteln wusste. Kurz vor Halbzeit vermochte Viktoria die Führung an sich zu reissen, indem eine hübsche Flanke des linken Flügels vom Halbrechten gut verwandelt wird. Halbzeit 1 : 0 für Viktoria.

Nach Wiederbeginn wird der Kampf lebhafter; das Zusammenspiel bessert sich auf beiden Seiten; Viktoria spielt jetzt weit überlegen und zeigt ein tadelloses Angriffsspiel, das ihnen bis zum Schlusse noch weitere fünf gut geschlossene Tore einbrachte. Auch der W. F.C. sollte seine Anstrengungen für aufopferndes Spiel durch zwei Erfolge belohnt sehen; indem einmal eine linke Flanke Wiesbadens von der Verteidigung Viktorias ins eigne Netz gelenkt wird, während ein anderes Mal der Ball aus einem Gedränge mühelos eingesendet werden konnte, da der Torhüter sein Heiligtum verlassen hatte.

Als der Schiedsrichter abpfiff, hatte Viktoria das faire Spiel mit 6:2 gewonnen. Was die Mannschaften anbetrifft, so ist bei Wiesbaden besonders die Verteidigung zu loben, in der Eisenmenger und der Torwächter hervorragten. Viktorias Elf dürften in ihrer jetzigen Aufstellung bei beständigem Training den Ruf des Vereins als Westmaingaumeister zu verteidigen wissen; alle zeigten ein befriedigendes, zielbewusstes Spiel, was besonders bei den Ersatzleuten anzuerkennen ist.

Das hierauf stattgefundene Spiel Viktoria II— Frankfurter F. C. Brittania I endete nach heissem Kampfe mit 3: 0 für Viktoria II.

Viktoria III unterlag dem Frankfurter F. C. Union I mit 1 : 2. A. S. (aus "Sport im Wort")


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